Insolvenzgeschehen in Deutschland

Analyse der durchschnittlichen Insolvenzquote deutscher Unternehmen im Zeitverlauf auf Basis unserer Modelle und Daten. Die tatsächliche Insolvenzquote kann hiervon abweichen. Die Grafik zeigt die Entwicklung der Insolvenzquote vom 01.01.2024 bis zum 01.01.2025.

Konjunkturelle Lage

Gesamtwirtschaft

Im dritten Quartal stagnierte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nahezu mit einem minimalen Anstieg von 0,1 % gegenüber dem Vorquartal. Rückgänge wurden im Verarbeitenden Gewerbe, Baugewerbe und bei unternehmensnahen Dienstleistern verzeichnet, während öffentliche Dienstleister sowie konsumnahe Bereiche wie Gastgewerbe und Handel Zuwächse meldeten. Die steigenden Nominal- und Reallöhne führten zu einer verminderten Kaufzurückhaltung der privaten Haushalte. Dennoch deuten aktuelle Stimmungsindikatoren und anhaltende Unsicherheiten darauf hin, dass eine nachhaltige konjunkturelle Belebung noch nicht in Sicht ist.

Außenwirtschaft

Die deutsche Außenwirtschaft bleibt schwach. Im Oktober sanken die nominalen Ausfuhren von Waren und Dienstleistungen saison- und kalenderbereinigt um 3,2 % gegenüber dem Vormonat. Auch die nominalen Einfuhren gingen um 1,7 % zurück. Die angekündigte US-Handelspolitik sorgt für zusätzliche Unsicherheit bei deutschen Exporteuren. Zudem liefert die verhaltene globale Industriekonjunktur kaum Impulse für die deutschen Exporte. Aktuell gibt es keine Hinweise auf eine baldige Trendwende im Exportgeschäft.

Produktion

Zu Beginn des vierten Quartals 2024 verzeichnete das Produzierende Gewerbe einen Produktionsrückgang von 1,0 % im Oktober, hauptsächlich bedingt durch einen Einbruch im Energiesektor um 8,9 %. Die Industrieproduktion sank leicht um 0,3 %, während das Baugewerbe stabile Zahlen meldete. Die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe reduzierten sich um 1,5 % gegenüber dem Vormonat.

Privater Konsum

Nach drei aufeinanderfolgenden Anstiegen sanken die realen Umsätze im Einzelhandel (ohne Kfz) im Oktober um 0,5 % gegenüber dem Vormonat. Das Konsumklima trübte sich im Dezember deutlich ein, bedingt durch einen starken Rückgang der Einkommensaussichten und einer geringeren Anschaffungsneigung.

Arbeitsmarkt

Trotz wirtschaftlicher Schwäche zeigte der Arbeitsmarkt im Oktober eine leichte Zunahme der Erwerbstätigkeit um 0,1 % im Vergleich zum Vorjahr, jedoch einen saisonbereinigten Rückgang um 3.000 Personen gegenüber September. Die registrierte Arbeitslosigkeit stieg im November um 7.000 Personen. Angesichts aktueller Stellenabbauankündigungen im Verarbeitenden Gewerbe ist mit einer Fortsetzung der negativen Entwicklung am Arbeitsmarkt zu rechnen, bis eine konjunkturelle Erholung einsetzt.


Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz