Bonitätsprüfung leicht gemacht: So checkst du, ob dein Geschäftspartner zahlt
Veröffentlicht am: 25. Februar 2025
Stell dir vor, du hast gerade einen neuen Kunden an Land gezogen. Der Auftrag ist groß, das Angebot raus, und du gibst ihm großzügig 30 Tage Zahlungsziel. Alles läuft – bis die Frist abläuft und: nichts. Kein Geld, keine Antwort, nur Stille. Klingt nach einem Albtraum, oder? Genau hier kommt die Bonitätsprüfung ins Spiel. Sie ist wie ein Röntgenblick für die Finanzen deines Geschäftspartners – und das Beste: Sie ist gar nicht so kompliziert, wie sie klingt. Ich zeig dir, wie du mit ein paar Tricks und Tools rausfindest, ob jemand zahlen kann (und will), bevor du dich festlegst.
Was ist eine Bonitätsprüfung überhaupt?
Lass uns kurz Klartext reden: Eine Bonitätsprüfung ist nichts anderes, als herauszufinden, wie gut ein Unternehmen (oder eine Person) finanziell dasteht. Es geht darum, ob die Firma ihre Rechnungen pünktlich zahlt, ob sie liquide ist oder ob sie vielleicht schon mit einem Bein im Schuldengrab steht. Im Geschäftsleben ist das Gold wert, denn niemand will auf offenen Beträgen sitzenbleiben oder mit einem Partner arbeiten, der morgen pleite sein könnte.
Warum das wichtig ist? Ganz einfach: Laut Studien landen bis zu 25 % der Unternehmensinsolvenzen auf Zahlungsausfälle von Kunden. Mit einer Bonitätsprüfung kannst du solche Risiken frühzeitig erkennen und dir eine Menge Ärger sparen. Also, wie packst du das an? Schnapp dir ’nen Kaffee, ich erklär’s dir Schritt für Schritt.
Warum du die Bonität checken solltest
Bevor wir ins „Wie“ einsteigen, lass uns kurz klären, warum du dir die Mühe überhaupt machen solltest. Hier ein paar Szenarien aus dem echten Leben:
- Neuer Kunde, großes Risiko: Du willst einem neuen Kunden Kredit geben, aber weißt nicht, ob er liefern kann. Eine Bonitätsprüfung zeigt dir, ob er stabil genug ist.
- Lieferanten auf dem Prüfstand: Dein neuer Lieferant klingt super, aber was, wenn er plötzlich nicht mehr liefern kann, weil die Kasse leer ist?
- Partnerschaften absichern: Bevor du dich mit jemandem zusammentust, willst du wissen, ob er finanziell mit dir mithalten kann.

Ohne diesen Check setzt du dich ins Risiko, Zeit, Geld und Nerven zu verlieren. Und mal ehrlich: Wer hat dafür schon Lust? Mit ein bisschen Vorbereitung kannst du entspannt ins Geschäft gehen – oder rechtzeitig die Reißleine ziehen.
Schritt für Schritt: So machst du eine Bonitätsprüfung
Jetzt wird’s praktisch. Eine Bonitätsprüfung klingt vielleicht nach Rocket Science, aber mit den richtigen Tools und ein bisschen Know-how ist es ein Kinderspiel. Hier ist dein Plan:
1. Basisdaten sammeln
Bevor du loslegst, brauchst du ein paar Fakten über dein Zielunternehmen:
- Den genauen Firmennamen (am besten mit Rechtsform wie „GmbH“ oder „AG“).
- Idealerweise die Handelsregisternummer – die findest du oft auf der Website oder in Rechnungen.
- Adresse und Branche, um sicherzugehen, dass du die richtige Firma hast.
Ohne diese Infos wird’s schwierig, also schnapp dir die Basics, bevor du weitergehst.
2. Kostenlos loslegen: Handelsregister checken
In Deutschland ist das Unternehmensregister dein erster Anlaufpunkt. Über das Unternehmensregister kannst du kostenlos oder für ein paar Euro Grunddaten abrufen:
- Wer sind die Geschäftsführer?
- Wann wurde die Firma gegründet?
- Gab’s kürzlich Änderungen, wie eine Insolvenz?
Das ist ein guter Start, aber ehrlich: Es zeigt dir nur die Oberfläche. Für die wirklich spannenden Infos brauchst du mehr.
3. Profi-Tools nutzen: Kreditauskunfteien
Wenn du tiefer graben willst, kommst du an Kreditauskunfteien nicht vorbei. Die Großen im Spiel sind:
- Creditreform Liefert dir Bonitätsindizes, Zahlungsverhalten und Finanzdaten.
- Schufa Gut für kleinere Firmen oder Einzelunternehmer.
- Dun & Bradstreet Perfekt für internationale Partner.
- Bonscore Für deutsche KMU.
Diese Berichte kosten meist zwischen 10 und 100 Euro, je nachdem, wie detailliert du’s willst. Dafür kriegst du alles: von der Bonitätsnote bis zu den Jahresabschlüssen. Mein Tipp: Fang mit einem Basisbericht an – das reicht oft schon.
4. Online-Plattformen: Schnell und flexibel
Keine Lust, dich festzulegen? Dann schau bei Online-Tools wie Bonscore oder North Data vorbei. Die bieten dir oft einen Mix aus kostenlosen und kostenpflichtigen Infos:
- Umsatzentwicklung über Jahre.
- Zahlungsverhalten gegenüber anderen Firmen.
- Aktuelle Meldungen wie Insolvenzen.
Das Schöne: Du kannst meist direkt loslegen, ohne großen Papierkram. Einfach Firma eingeben, Bericht kaufen, fertig.
5. Selber schnüffeln: Zusatzchecks
Wenn du richtig auf Nummer sicher gehen willst, mach noch ein paar Extra-Checks:
- Google: Such nach News über die Firma – Pleiten oder Skandale stehen oft in der Presse.
- Social Media: Was sagen andere über die Firma auf Plattformen wie X?
- Mundpropaganda: Frag Kollegen oder Branchenfreunde, ob sie Erfahrungen mit dem Unternehmen haben.
So hast du am Ende ein rundes Bild und nicht nur nackte Zahlen.
Worauf du bei der Bonitätsprüfung achten solltest
Okay, du hast deinen Bericht vor dir – und jetzt? Hier sind die Sachen, die du im Auge behalten solltest:
- Bonitätsnote: Bei Creditreform z. B. geht’s von 100 (top) bis 600 (übel). Alles unter 300 ist meist ein gutes Zeichen.
- Zahlungsverhalten: Wenn die Firma regelmäßig zu spät zahlt, könnte das auf Cashflow-Probleme hindeuten.
- Finanzen: Schau dir die Eigenkapitalquote an – über 30 % ist solide. Und wie hoch sind die Schulden?
- Rechtliches: Eine Insolvenz in der Vergangenheit oder offene Klagen? Das schreit nach Vorsicht.
- Umsatz: Wachstum ist super, Rückgänge machen nachdenklich.

Beispiel: Eine Firma mit Bonitätsindex 250, pünktlichen Zahlungen und stabilem Umsatz? Jackpot! Aber wenn der Index bei 450 liegt, Zahlungen schleppend kommen und die letzte Insolvenz erst zwei Jahre her ist, solltest du genauer hinschauen.
Tipp: Lass dich nicht von einer einzelnen Zahl verrückt machen. Es kommt auf das Gesamtbild an – eine schlechte Note kann auch mal ’ne Ausnahme sein.
Tools im Überblick: Wo du was kriegst
Damit du nicht den Überblick verlierst, hier eine kleine Liste:
- Unternehmensregister: Basisdaten, kostenlos, aber oberflächlich.
- Creditreform: Vollständige Berichte, ideal für größere Deals.
- North Data: Schnell, online, für Zusammenhänge finden.
- Schufa: Gut für kleinere Firmen oder Einzelunternehmer.
- Bonscore: Perfekt für deutsche KMU, Mix aus North Data und Creditsafe.
- Dun & Bradstreet: Perfekt für internationale Checks.

Je nachdem, wie viel du ausgeben willst und wie dringend du es brauchst, pick dir das Passende raus.
Rechtliche Grenzen: Was du nicht vergessen solltest
Bevor du jetzt loslegst und alles prüfst, was dir über den Weg läuft: Es gibt Regeln. In Deutschland (und der EU) ist Datenschutz kein Witz:
- DSGVO: Du darfst nur Daten nutzen, die du legal bekommen hast, und nur für den Zweck, für den sie gedacht sind.
- Diskretion: Die Infos sind nicht für Klatsch und Tratsch – halt sie unter Verschluss.
- Fairness: Spionage für fiese Tricks? Lieber nicht, das kann teuer werden.
Wenn du dich daran hältst, bist du auf der sicheren Seite – und vermeidest Ärger mit dem Gesetz.
Ein Beispiel aus dem echten Leben
Letztes Jahr wollte ich mit einer neuen Firma zusammenarbeiten – sie hatten ein tolles Angebot für Maschinenteile. Bevor ich unterschrieben habe, hab ich mir ’ne Bonitätsprüfung bei Creditsafe geholt. Ergebnis: Bonitätswert 320 (okay, aber nicht top), Zahlungen oft 20 Tage verspätet, Umsatz rückläufig. Ich hab’s gelassen und später gehört, dass die Firma insolvent ging. Ohne den Check hätte ich ordentlich Lehrgeld gezahlt. Moral der Geschichte: Ein paar Euro für ’ne Auskunft sparen dir am Ende Tausende.
Extra-Tipps für den Alltag
- Regelmäßig prüfen: Bei wichtigen Partnern lohnt sich ein jährlicher Check – Firmen ändern sich.
- Mit anderen abgleichen: Kombinier die Auskunft mit Infos von Kollegen oder Kundenbewertungen.
- Nicht übertreiben: Für kleine Deals reicht oft ein Basischeck – spar dir den Aufwand für die Profi-Tools.
Fazit: Bonitätsprüfung lohnt sich immer...
Eine Bonitätsprüfung ist kein Hexenwerk – mit den richtigen Schritten und Tools hast du in kürzester Zeit Klarheit über deine Geschäftspartner. Ob du nur mal schnell ins Handelsregister schaust oder einen vollen Bericht bei Creditreform holst: Es gibt dir die Sicherheit, die du brauchst, um entspannt ins Geschäft zu gehen. Mein Rat: Mach’s dir zur Gewohnheit, vor jedem größeren Deal die Bonität zu checken. Es kostet ein bisschen Zeit und manchmal Geld, aber die Ruhe, die du dafür kriegst, ist unbezahlbar.
Also, worauf wartest du? Beim nächsten Kunden oder Lieferanten schnapp dir die Infos und geh auf Nummer sicher. Dein Kontostand wird’s dir danken!
Häufig gestellte Fragen
Was ist eine Bonitätsprüfung?
Eine Bonitätsprüfung bewertet die finanzielle Stabilität eines Geschäftspartners, um Zahlungsfähigkeit und Risiken zu prüfen, basierend auf Daten wie Zahlungsverhalten, Finanzen und rechtlichen Auffälligkeiten.
Warum sollte man die Bonität eines Geschäftspartners prüfen?
Eine Bonitätsprüfung schützt vor Zahlungsausfällen, ermöglicht fundierte Entscheidungen vor Verträgen und minimiert Risiken, da viele Insolvenzen auf ausbleibende Zahlungen zurückzuführen sind.
Wie führt man eine Bonitätsprüfung durch?
Sammle Basisdaten, prüfe das Handelsregister, nutze Kreditauskunfteien wie Creditreform oder Bonscore, online-Tools wie North Data und ergänze mit Google, Social Media oder Netzwerk-Feedback.
Welche Daten enthält eine Bonitätsprüfung?
Eine Bonitätsprüfung umfasst Bonitätsnoten, Zahlungsverhalten, Finanzkennzahlen (z. B. Umsatz, Eigenkapital), rechtliche Hinweise und manchmal Verflechtungen, je nach Auskunftstiefe.
Welche Tools eignen sich für eine Bonitätsprüfung?
Geeignete Tools sind das Handelsregister für Basisdaten, Creditreform für detaillierte Berichte, North Data für schnelle Analysen, Schufa für kleinere Firmen und Bonscore für deutsche KMU.